ZMS 3.1: Große Multi-Sites leichter managen

Nachdem ZMS 3.0 ganz im Zeichen des responsiven Webdesigns und durch den Einsatz der Template-Attribute-Language (TAL)  an vielen Stellen komplett neu programmiert wurde, konzentiert sich die aktuelle Version 3.1. auf die Einsatz-Optimierung von ZMS in großen Organisationen, wie z.B. Universitäten oder multinationale Institutionen. Hier stellt sich die Aufgabe, 100, 200, 400 oder mehr Websites effektiv zu konstruieren und langfristig effizient zu pflegen - und dabei den Überblick zu behalten, insbesondere wenn auch noch mehrsprachig publiziert werden soll.

Mit ZMS 3.1.wurden weitere sogenannte Provider eingeführt, welche es für eine Multisite erlauben, die Erweiterungen bzw. Konfigurationen an zentraler Stellen zu pflegen. Der Provider sorgt dafür, dass sich die Konfiguration in abhängigen Mandanten (sog. Clients) vererbt. Auf diese Weise kann eine Workflow-Konfiguration oder eine Serie von ZMS-Aktionen über beliebig  viele Website verteilt werden. Neben der wahlfreien Akquise von frei konfigurierten Metadaten und Content-Objekten stehen für ZMS 3.1 nun folgende Provider zur Verfügung:

  1. Metacommand-Provider: vererbt automatisch frei entwickelte ZMS-Aktionen zur Unterstützung der Content-Produktion.
  2. Worlflow-Provider: vererbt automatisch einen frei konfigurierten Workflow von Arbeitsschritte zur Freigabe bzw. Publizierung von Inhalten.
  3. Format-Provider: vererbt automatisch frei definierte Text-Formate.

Wenn man nun in einem Master-Mandaten bestimmte Konfigurationen ändert bzw. neue Komponenten importiert, stehen diese sofort in der gesamten Multisite allen Clients zur Verfügung bzw. sind generalisiert modifiziert.

Weitere wichtige Neuerungen

  • ZMS3-Installer zieht nun auch aktuell vom ZMS-Team gepatchte Zope-Komponenten. Damit reduziert sich die ZMS-Installation auf einen Einzeiler, siehe dazu Installationshinweise auf https://pypi.python.org/pypi/ZMS3.
  • LESS: CSS-Styling effizient gemacht durch die Integration von shell-Script-basiertem LESS-Compiling
  • PAS: Erweiterung des ZMS-Usermanagers durch die Pluggable-Authentication-Services (PAS) für frei programmierbare Authentisierungs-Methoden.
  • CK-Editor: als Richtext-Editor für redaktionelle Text-Produktion kommt die aktuelle Version 4.4.4 zum Einsatz
  • ACE-Editor: für Syntax-Highlighting von Programm-Code wurde der ACE-Editor integriert

 

ZMS3 Screenshot

Vererbte Content-Objekt-Definitionen in einer universitären Multisite, bei der die Orgnisation in einem Baum aus zirka 400 ZMS-Klienten abgebildet wurde: das Content-Modell kann zentral gepflegt werden und wird automatisch in alle Klienten verteilt

Ein aktueller Blick auf ZMS

ZMS für Designer

Das grafischen Nutzer-Interface von ZMS basiert auf den De-Facto-Standards für das responsive Webdesign:

  1. CSS-Framework Bootstrap für sich selbst anpassendeLayouts
  2. JavaScript-Bibliothek JQuery für interaktive Elemente
  3. Vektor-Icons Font Awesome für hochauflösende Designs

Diese Komponenten kann der Webdesigner out-of-the-box nutzen. Selbstverständlich lassen sich auch andere Web-Frameworks einsetzen. ZMS kann das Webdesign direkt auf Basis der HTML-Prototypen des Webdesigner erzeugen: dafür wird der HTML-Code durch den Entwickler mit funktionalen Attributen angereichert (TAL: Template-Attribute-Language), welche die funktionale Logik, wie z.B,.die Navigation  in den HTML-Code einbringen, Auf diese Weise kann der Designer sich voll und ganz auf das Webdesign konzentrieren und dabei optimal mit den Entwicklern zusammenarbeiten.

ZMS für Autoren und Redakteure

ZMS zeigt sich seinen redaktionellen Anwendern mit einem sehr reduzierten Interface, damit das Wichtigste ganz im Vordergrund bliebt: der Inhalt. Inhalte werden als Abfolge von Blöcken (Text, Bild, Tabelle etc.) produziert. Da diese Blöcke über Eingabeformulare erfasst bzw. in ihrer Struktur vorkonfiguriert sind, ist sicher gestellt, dass Inhalte über die gesamte Webseite eine homogene Struktur aufweisen. So wird automatisch die Design-Konformität auch über große Multi-Sites mit zahlreichen Mandanten gewährleistet, selbst wenn viele Hundert Autoren im System arbeiten,

ZMS für Entwickler

Mit Python als Programmier-Sprache liegt ZMS eine der international beliebtesten und leistungsfähigsten Basis-Technologien zu Grunde. Ursprünglich für die akademische Lehre entwickelt, hat Python einen exzellenten Ruf und eine sehr professionelle Entwickler-Gemeinde. Entsprechend ist ZMS im akademischen Bereich sehr beliebt, zumal zahlreiche Open-Source-Komponenten zur freien Verfügung stehen, mit denen das System erweitert werden kann. Als Entwicklungs-Umgebung eignet sich z.B. Eclipse mit der Pydev-Extensions. Während mit Eclipse in einer lokale Entwicklungsversion debuggt werden kann, wird die gemeinsame Projektarbeit die üblichen Versionierungs-Systeme (SVN, Hg, Git) abgewickelt und über deployment-Scripts auf das Produktiv-System übertragen.

ZMS für Admins

Die Python-Architektur virtueller Umgebungen macht es sehr einfach, multiple Application-Server für ZMS auf einer Maschine zu betrieben. Mit dem Standard-Installer pip werden alle erforderlichen Komponenten in einem einzigen Verzeichnis installiert. Sämtliche Inhalte befinden sich in einer singulären Datenbank-Datei, welche Python mitbringt. Andere RDBMS sind nicht erforderlich (können aber bei Bedarf eingebunden werden). Der Application-Server für ZMS kann sich selbst mit internen cron jobs warten. ZMS-Updates lassen sich mit einfachen shells scripts durchführen, da nur ein einziges Code-Verzeichnis in-toto aktualisiert wird.

Erstellt von: Dr. F. Hoffmann , erstellt am:  10.01.2015 , zuletzt geändert: 10.01.2015